Killerspiele

Pünktlich nach dem Amoklauf im baden-württembergischen Winnenden wird die alte, leidliche Debatte um die sogenannten Killerspiele wieder aus dem Schrank geholt und ordentlich draufgehauen. Klar, muss ja an irgendwas gelegen haben. Angefangen hat es wahrscheinlich mit dem bösen Räuber und Gendarme-Gespiele und dann war das böse Fernsehen schuld. Aber jede Zeit hat seine Killer, also sind es heute Killerspiele. Aber ehrlich gesagt gibt die Forschung keine Aufschlüsse darüber, dass jemand durch den Genuß von Gewaltspielen "inspiriert" auf die Straße geht und auf Menschen schießt. Vielmehr sollte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit steigen. Die Frage danach, warum der 17-jährige Amokläufer eine Waffe hatte, ist wohl eher in der Familie zu klären. Wenn der Vater im Schützenverein aktiv ist und seinen Sohn zu Schießübungen mitnimmt und dann seine Waffe nicht vernünftig wegschließen kann, würde mir das eher Sorgen machen, als was er für Spiele am PC spielt. Außerdem dreht niemand spontan einfach mal durch, das ist meiner Meinung nach das Ergebnis jahrelanger Fehlentwicklung, sei es familiär bedingt, oder von seiner Umwelt. Ich denke man sollte sich von einigen Panikmachern, deren Beruf es wahrscheinlich einfach nur ist Panik zu verbreiten, nicht vorschreiben lassen, welche Produkte man als erwachsener Mensch konsumiert. Das was da passiert ist, ist mit nichts zu rechtfertigen, aber ich denke man sollte sich hüten, die Sachen immer nur einseitig mit sogenannten Killerspielen zu erklären, damit geht man dem Komplex nicht auf den Grund.